Gründe

Eine Packung Lebenshilfe:
Wenn der Helfer zur Gefahr wird.

Keine Frage: Arzneimittel sind ein Segen und aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken. Sie heilen Krankheiten, lindern Beschwerden und erleichtern das Leben. Und genau in diesen Eigenschaften steckt auch ein unheilvolles Potenzial.

Medikamenten­abhängigkeit ist eine Sucht wie jede andere. Und auch wieder nicht.

Bei Menschen mit übermäßigem Medikamentenkonsum steht in der Regel nicht der Wunsch nach Genuss, geselliger Leichtigkeit und dem leichten Kick im Vordergrund. Hier geht es um den einfachen Wunsch, sein Leben zu meistern.

Am Anfang steht immer derselbe Wunsch:
Etwas mehr Lebensqualität.

Medikamentenabhängigkeit findet sich in allen Altersstufen und in allen sozialen Schichten. Schaut man sich die Gründe für den regelmäßigen Griff zur Tablette etwas genauer an, so versteht man auch, warum. Denn fast jeder von uns kommt im Laufe seines Lebens in Situationen, in denen ein bestimmtes Medikament eine hilfreiche Option sein kann. So unterschiedlich diese Gründe auch sind, sie haben alle eins gemeinsam: den Wunsch nach mehr Lebensqualität.

Gut zu wissen

Bereits die Art und Weise, wie Eltern mit Medikamenten umgehen, kann die Weichen für einen

Missbrauch

stellen.

So individuell wie die Menschen:
Medikamenten­konsum hat viele Gründe.

Um verstehen zu können, wie es zu übermäßigem Medikamenten­konsum kommen kann, hilft es, sich die Gründe einmal genauer anzusehen. Dafür werfen wir im Folgenden einen etwas genaueren Blick auf die fünf häufigsten Ursachen.

Schmerzen

Wenn das Leben weh tut.

Schmerzen sind der häufigste Grund für einen Arztbesuch. Die Schmerzpalette ist groß, die Gefahr des Medikamentenmissbrauchs auch.

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Angst und Unruhe

Wenn sich die Angst ins Leben schleicht.

Immer mehr Menschen leiden unter diffusen Ängsten und innerer Unruhe. Was die steigende Nachfrage nach Psychopharmaka bedeutet.

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Schlaflosigkeit

Wenn der Schlaf nicht kommen will.

Warum schlechter Schlaf und durchwachte Nächte auf Dauer in die Medikamentensucht führen können.

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Leistungsdruck

Wenn der Druck die Grenzen sprengt.

Ob Freizeit oder Beruf: Immer mehr Menschen empfinden starken Leistungsdruck und greifen deswegen zur Tablette. Gute Idee oder schlechte Lösung?

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Aufmerksamkeitsstörung

Wenn die Aufmerksamkeit nicht da ist, wo sie sein soll.

Was ein Aufmerksamkeits­defizit­syndrom für die Betroffenen bedeutet und was außer Tabletten sonst noch helfen kann.

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Icon Pfeil Quellen

1. Bischof G, Rumpf HJ, John U. Geschlechtsspezifische Aspekte der Abhängigkeit von psychotropen Substanzen. Sucht Aktuell 2003; 10: 24–30

2. Pallenbach E. Die stille Sucht – Missbrauch und Abhängigkeit von Arzneimitteln. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft; 2009