Ernährung

Glück beginnt beim Essen.

Wir alle wissen es längst: mit der richtigen Ernährung können wir unseren Körper gesund erhalten. Aber wusstest du schon, dass auch unsere Psyche auf unser Essen reagiert? Es ist also ganz schön wichtig, sich richtig zu ernähren. Aber was eigentlich ist richtig?

Essen ist der Treibstoff für Körper, Geist und Seele.

Wir neigen dazu, das Thema Ernährung auf Gewicht, Übergewicht und Abnehmen zu reduzieren. Und lassen uns durch Wunder­diäten, die es in Wahrheit gar nicht gibt, immer wieder ablenken von dem viel wichtigeren Aspekt der Ernährung: der Versorgung unseres Körpers mit all den Nährstoffen, die er braucht, um uns ein langes, gesundes Leben ermöglichen zu können. Natürlich leiden ab einer bestimmten Kleidergröße auch Vitalität, Beweglichkeit und Gesundheit. Doch selbst das ungesündeste Essen macht nicht jeden automatisch dick – aber mit großer Wahrscheinlichkeit früher oder später krank.

Und es sind nicht nur Diabetis, Blut­hoch­druck und Co., die an unsere Tür klopfen; wir scheinen uns auch Stimmungs­tief, Depression und Angst herbeiessen zu können. Darauf zumindest deuten neueste Erkenntnisse der Fachwelt hin.

Gut zu wissen

Das relativ junge Forschungsgebiet der Neurogastro­enterologie untersucht die

Kommunikation zwischen Darm und Hirn.

Erstaunliches Ergebnis:

Nicht hauptsächlich das Hirn sendet Botschaften an den Darm, 90 Prozent der Informationen funkt der Darm nach oben.

Das bedeutet: Unser individueller Mikroben-Mix beeinflusst unsere Gefühle und Gedanken.1

Vitamine gegen Aggressionen:
Das Gefängnis­experiment.

Die Auswirkungen unseres Essens auf unsere Gefühlslage hat sehr eindrucks­voll das Experiment eines englischen Forscherteams von der Universität Oxford vor einigen Jahren gezeigt. Für ihre Ernährungs­studie untersuchten die Wissen­schaftler das Verhalten von 230 gewaltbereiten Häftlingen in einem Hochsicherheits­gefängnis im englischen Aylesbury. Spannungen, Schikane und tätliche Übergriffe gehörten hier zum Alltag. Genauso wie eine höchst einseitige Ernährung, bestehend aus Weißbrot, Pommes und Süßigkeiten.

Die Frage des Forscherteams: Könnte eine bessere Ernährung auch das Verhalten verändern?

Neun Monate lang bekam die Hälfte der Männer zusätzlich zum Essen Vitamine, Mineralien und Fettsäuren, die andere Hälfte schluckte Placebo-Tabletten. Erstaunliches Ergebnis: Obwohl die Rahmenbedingungen in beiden Gruppen gleich blieben, minderten sich bei den vitamin­angereicherten Männern die Regelverstöße um etwa 25 Prozent, schwere Übergriffe wie Gewalt gegen Mithäftlinge oder Gefängnis­personal sogar um 40 Prozent. Weitere Experimente in anderen Haftanstalten zeigten das gleiche Ergebnis: Ernährten sich Insassen gesünder, waren sie weniger aggressiv.

So essen wir uns gesund. Und glücklich.

Für eine gesunde Ernährung brauchen wir keine biochemische Expertise, wir brauchen eigentlich nur drei Zutaten: gesunden Menschen­verstand, frische Lebensmittel und die Lust am Kochen und Ausprobieren. Und vielleicht noch zwei Tipps, die dabei helfen können, künstliche Industrienahrung von echten, nährstoffreichen Lebensmitteln zu unterscheiden. Das ist zum einen die Zutatenliste (je weniger, desto besser) und zum anderen ein kurzer Gedanke an die Oma, verknüpft mit der Frage­stellung: Hätte sie dieses Produkt als Lebens­mittel erkannt? Und für alle, die noch mehr über gesunde Ernährung wissen möchten, kann ein Blick auf die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) helfen.

Das empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung.

Seit 1956 veröffentlicht die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ihre Empfehlungen. Vor einigen Jahren hat der Bonner Verein seine zehn Regeln für eine gesunde Ernährung an die aktuellen Erkenntnisse angepasst und neu formuliert.

Kein Lebensmittel allein enthält alle Nährstoffe. Je abwechslungs­reicher wir essen, desto geringer ist das Risiko eines Nährstoffmangels.

Gemüse und Obst sollte der Hauptbestandteil unserer Ernährung sein. Empfohlen werden täglich mindestens 400 g Gemüse (ca. 3 Portionen) und 250 g Obst (ca. 2 Portionen).

Lebensmittel aus Vollkorn sättigen länger und enthalten mehr Nährstoffe als Weißmehl­produkte. Ballaststoffe aus Vollkorn senken das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2, Fettstoff­wechselstörungen, Dickdarm­krebs und Herz-­Kreislauf-­Erkrankungen.

Nur tierische Lebensmittel enthalten in nennenswerten Mengen verfügbares Vitamin B12. Wer wenig oder gar keine tierischen Lebens­mittel isst, muss darauf achten, Vitamin B12 zusätzlich einzunehmen.

Am besten weniger gesättigte Fettsäuren (meist aus tierischen Lebensmitteln) und mehr ungesättigte Fettsäuren (pflanzliche Öle, Nüsse oder Fisch) nutzen. Versteckte Fette, wie z.B. in Wurst oder Chips, meiden.

Zuckergesüßte Lebensmittel und Getränke sind meist nährstoff­arm und enthalten unnötige Kalorien. Zudem erhöht Zucker das Kariesrisiko. Zu viel Salz im Essen kann den Blutdruck erhöhen. Mehr als 6 g am Tag sollten es nicht sein.

Trinke am besten nur Wasser oder ungesüßten Tee, empfohlen wird ungefähr 1,5 Liter pro Tag. Zuckergesüßte und alkoholische Getränke sind nicht empfehlenswert.

Gare deine Lebensmittel so lange wie nötig und so kurz wie möglich mit wenig Wasser und wenig Fett. Vermeide beim Braten, Grillen, Backen und Frittieren das Verbrennen von Lebensmitteln.

Langsames, bewusstes Essen und gründliches Kauen fördert den Genuss und das Sättigungsempfinden.

Vollwertige Ernährung und körperliche Aktivität gehören zusammen. Dabei ist nicht nur regelmäßiger Sport hilfreich, sondern auch ein aktiver Alltag.

Mehr Infos zu Bewegung

Guten Appetit! Mit diesen Rezepten kommen Genuss und Gesundheit in einen Topf.

Gesundes Essen ist schnell zubereitet, schmeckt richtig lecker und ist ausge­sprochen abwechslungsreich. Vorausgesetzt, man hat die richtigen Rezepte. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bietet zusammen mit IN FORM, einer Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung, leckere und gesunde Rezepte von bekannten Rezept­anbietern zum Nachkochen an.

Zu den Rezepten